„Der 8. März ist internationaler Frauenkampftag. So wie alle 365 Tage im Jahr. Seit mehr als 100 Jahren. Zunächst ging es um das Recht zu wählen und die Emanzipation von Arbeiterinnen. Dann um die Selbstbestimmung über unsere Körper. Erst seit 1997 ist Vergewaltigung in der Ehe strafbar. Gerade seit der Coronakrise hat häusliche Gewalt gegen Frauen aber wieder massiv zugenommen. Studien zeigen, dass in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erlebt. Statistisch gesehen versucht jeden Tag ein Mann in Deutschland eine Frau umzubringen. An jedem dritten Tag gelingt ihm das. In 70 Prozent der Fälle werden die Taten durch den Partner oder Ex-Partner verübt. Für Frauen mit Behinderung sind die Zahlen noch dramatischer.
Auch die globale Situation ist schockierend: Bereits vor der Corona-Pandemie litten weltweit etwa 243 Millionen Frauen und Mädchen unter Partnerschaftsgewalt. Oftmals sind ökonomische Ungleichheit, Abhängigkeiten vom (Ehe-)Partner oder der Familie und die Verletzung elementarer Menschenrechte wie z.B. die Verweigerung von Bildung, Selbstbestimmung und Eigenständigkeit der Ausgangspunkt für die physische und psychische Gewalt, die Frauen erfahren.
Ich bin froh über meine Partei, für die seit ihrer Gründung Gleichberechtigung fester Bestandteil ihres Grundsatzprogramms ist. Ob paritätische Listenplätze, Redeverteilung oder die feministische Außenpolitik unserer Außenministerin: Ich danke allen Frauen in der Geschichte dieser Partei für die Kämpfe, die sie in den vergangenen 40 Jahren ausgetragen haben. Damit haben sie die Bundesrepublik verändert.
Zum Anlass des 8. März wollen wir keine Blumen geschenkt bekommen. Wir wollen echte Gleichberechtigung. Wie so viele Generationen von progressiven Frauen vor uns werden wir uns diese Stück für Stück erkämpfen. Die Hälfte der Macht, gleiche Bezahlung oder faire Verteilung von Sorgearbeit – dafür lohnt sich jeder Kampf.“