Weihnachten fern der Heimat

Adventscafé schafft Raum für Austausch und Besinnlichkeit, Stephanie Aeffner im Gespräch mit Ukrainer*innen

Für viele Menschen, die vor Putins Angriffskrieg aus der Ukraine fliehen mussten, wird es dieses Jahr das dritte Weihnachtsfest fern der Heimat sein. Während sie versuchen, sich hier ein Leben aufzubauen, sind ihre Gedanken stets bei ihren Angehörigen in der Ukraine. Über diese Zerrissenheit, die Herausforderungen in Deutschland, aber auch Erfolgserlebnisse haben sich Mitglieder der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft Pforzheim/Enzkreis mit der Grünen-Bundestagsabgeordneten Stephanie Aeffner im Rahmen eines Adventscafés im Grünen Büro ausgetauscht. „Die Menschen, die vor Putins Krieg zu uns geflohen sind, leben zwischen den Welten. Trotz aller Ängste geben sie ihr Bestes, hier anzukommen. Viele von ihnen sind bereits in Arbeit oder engagieren sich ehrenamtlich. Das verdient unseren größten Respekt. Gleichzeitig dürfen wir in unserer Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen, die seit drei Jahren die Freiheit Europas verteidigt“, so Aeffner.

Bei dem Austausch benannten die Mitglieder verschiedene Themen. Wie die Angst, dass angesichts der vielen Krisenherde in der Welt der Krieg in der Ukraine in Vergessenheit geraten könnte. Die psychische Belastung vieler Geflüchteter erschwere die Alltagsbewältigung. Hinzu kämen Schwierigkeiten bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen und mangelnde Kinderbetreuungsangebote für den Sprachkursbesuch. Der Wille, einer Arbeit nachzugehen, sei groß. Allen Problemen zum Trotz gelinge dies auch zunehmend. „Es ist im Interesse der Betroffenen ebenso wie der Wirtschaft, die Hürden zum Arbeitsmarkt abzubauen. Bei den Ukrainer*innen konnten wir den Zugang durch die Betreuung durch die Jobcenter entscheidend beschleunigen. Das hat nicht nur für eine Entlastung bei den Kommunen gesorgt, sondern auch für viel bessere Integrationschancen“, erklärt Aeffner.

Ein großes Anliegen war zudem der Wunsch, etwas zurückzugeben. So beteiligten sich die Mitglieder der Gesellschaft an Flurputzeten oder dem Tag gegen Gewalt an Frauen. Mit Angeboten wie Zeichenkursen oder dem deutsch-ukrainischen Chor „Kalyna“ möchten sie auch kulturell einen Beitrag leisten. Letzterer umrahmte den Austausch musikalisch unterstützt von Elisabeth Vogt am Cello sowie Sabine Rabl vom Vorstand des Grünen Ortsverbands Pforzheim an der Geige, die mit Weihnachtsliedern einen besinnlichen Rahmen setzten.

Foto: Lutz/Büro Aeffner