E-mobil in Engelsbrand heißt immer öfter, dass E-Bikes für Fahrten zum Einkauf, zur Arbeit und in der Freizeit genutzt werden. Ladestationen für E-Autos, E-Carsharing und die Produktion des erforderlichen Stroms mit erneuerbaren Energien; an allen diesen Fragestellungen wird in Engelsbrand mit Ideenreichtum gearbeitet. Davon konnte sich die Bundestagskandidatin Stephanie Aeffner bei einer Führung mit der Grünen Liste in Engelsbrand ein Bild machen.
Eine Tafel am Rathaus Salmbach informiert über die sogenannte E-Bike-Runde. Hier starteten die Teilnehmenden ihre gemeinsame Tour mit drei Formen von E-Mobilität: E-Auto, E-Bikes und einem E-Rollstuhl.
In der Diskussion wurden viele Aspekte von E-Mobilität und Erneuerbaren Energien gestreift. So zum Beispiel die Frage, wie man den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden voranbringen kann oder was Bürger daran hindert, ihren Strom mit einer eigenen PV-Anlage zu erzeugen. „Strom von der eigenen Anlage direkt in die Batterie des E-Autos zu leiten, ist nicht immer leicht umzusetzen.“ erläuterte Wolfgang Reich von der Grünen Liste. Eine noch neue Möglichkeit für PV-Strom ist Agri-Photovoltaik mit senkrecht stehenden Modulreihen auf Grünlandflächen. „Hierin liegt eine große Chance gerade für den ländlichen Raum. Wenn Flächen gemeinsam genutzt werden können, entsteht keine Konkurrenz zwischen Energieerzeugung und der Produktion von Nahrungsmitteln“, zeigte sich Aeffner überzeugt.
Von einem E-Carsharing verspreche man sich, dass gerade im ländlichen Raum weniger Zweitautos benötigt werden, leitete Reich zum nächsten Thema über. Und wenn junge Erwachsene, die kein eigenes Auto mehr wollen, im Ort auf ein geteiltes (E-)Auto zugreifen können, hätten sie einen Grund weniger, aus dem Ort wegzuziehen. „Zu Tageszeiten, wo Bus und Bahn seltener fahren, ist es eine sinnvolle Ergänzung des ÖPNV-Angebotes. E-Carsharing kann hier eine wichtige Lücke schließen“, so Aeffner.
Damit die Nutzung von E-Bikes und Fahrrädern weiter zunimmt, müsse mehr Augenmerk auf die Sicherheit gelegt werden. Dafür brauche es mehr ortsverbindende Radwege, waren sich alle einig. Bisher müsse zu oft auf Waldwege ausgewichen werden, wenn man nicht direkt auf der Landstraße fahren wolle.
Diskutiert wurde auch die Frage, wie mehr Schwung in den Ausbau von Windkraft kommen könne. Im Koalitionsvertrag von Baden-Württemberg, mit dem eine Offensive für Windkraft im Staatswald und auf Landesflächen gestartet wird, sahen alle Anwesenden einen wichtigen Fortschritt. Letztlich müsse aber die Bundespolitik dafür sorgen, dass Klima- und Naturschutzfragen gemeinsam bedacht werden, die Anwohner*innen geschützt werden und eine Standortauswahl nach klaren Kriterien einen deutlichen Zuwachs an Windkraft bringen kann.
Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit mit der Bundestagskandidatin über weitere Themen zu diskutieren. Die Wirkung des Lieferkettengesetzes, die Frage nach bezahlbarem Wohnraumund die prekäre Beschäftigungssituation von Werkvertragsarbeitern in großen Schlachtbetrieben kamen zur Sprache. Zum Schluss dankte Aeffner der Grünen Liste für die Einladung: „Um den Klimawandel zu begrenzen, müssen sowohl im Verkehrsbereich als auch in der Energieproduktion wirksame CO2-Einsparungen erfolgen. An Fachkenntnis dazu mangelt es in Engelsbrand offensichtlich nicht.“