Verwirrungen um die Kindergrundsicherung?

Eine Einordnung in 6 Schritten.

1. Worum geht es bei der Kindergrundsicherung?

Jedes 5. Kind lebt in Armut. Das ist eine Schande. Kinder brauchen vor Ort gute Infrastruktur und Bildungs- und Betreuungsangebote. Sie brauchen aber genauso Geld. Denn Armut führt zu schlechter Ernährung, zu weniger Bildung und zu Ausgrenzung. Deshalb setzen wir uns so für die Kindergrundsicherung ein. Doch was ändert sich damit? Sortieren wir mal:

2. Ende des Leistungswirrwarrs

Es gibt unzählige Leistungen für Kinder und Familien. Es gibt genauso unzählige zuständige Stellen. Nur ein Drittel beantragt bspw. den Kinderzuschlag oder die Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets. Deshalb gibt es in Zukunft eine zentrale Leistung mit der Kindergrundsicherung. Und es gibt eine zuständige Stelle.

3. Verdeckte Armut wird bekämpft

Wir machen aus der Holschuld der Eltern eine Bringschuld des Staates. Mit dem Kindergrundsicherungscheck wird einmal im Jahr automatisch geprüft, ob vermutlich ein Anspruch besteht. Darüber wird die Familie informiert. Auf einem digitalen Portal können sie dann einen einfachen Antrag stellen. Die Bürokratie für Familien wird abgebaut – der Staat muss sich kümmern.

4. Chancen für alle statt Abhängen von Familien mit weniger Geld

Wir unterstützen gezielt diejenigen mit geringen und mittleren Einkommen. Alle Kinder bekommen den Garantiebetrag. Einkommensabhängig gibt es einen Zusatzbetrag. Dafür wird das Existenzminimum neu berechnet. Nur mit vollem Magen können Kinder lernen. Wir müssen Bildungserfolg von der sozialen Herkunft entkoppeln. Das ist nur gerecht gegenüber den Kindern. Und es nützt uns allen, denn gegen den Fachkräftemangel brauchen wir alle. Dabei darf kein Kind ausgeschlossen sein. Denn jedes Lebensjahr eines Kindes ohne bestmögliche Unterstützung ist nie wieder aufzuholen.

5. Die Kindergrundsicherung muss uns etwas wert sein

Wenn wir alle Familien erreichen wollen, wird alleine das mehr kosten. Es ist klug, mehr als bisher für Kinder auszugeben. Es muss genug Geld da sein, damit Kinder ins Museum, ins Kino oder mit auf den Schulausflug gehen können. Das ist bisher oft nicht der Fall. Arme Kinder werden zu oft zu armen Erwachsenen. Dafür müssen wir in ein höheres Existenzminimum investieren. Auch das wird Geld kosten. Und schließlich kostet auch eine Verwaltungsreform etwas. Das ist gut, wenn die Leistungen dann einfach und unbürokratisch ankommen.

6. Das bringt die Kindergrundsicherung:

Die Kindergrundsicherung ist viel mehr als nur eine Verwaltungsreform. Sie hilft allen Kindern und ihren Familien in diesem Land. Kindergrundsicherung heißt Kinderchancen. Sie hilft dabei, dass wir kein Talent mehr verkümmern lassen. Sie gibt Zugehörigkeit und damit Vertrauen in unsere Demokratie. Sie ist eine Investition in unser aller Zukunft!