Patient statt Pauschale

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Grüne Abgeordnete im Gespräch über Krankenhausreform: Stephanie Aeffner und Armin Grau sprechen mit Leitung des Siloah St. Trudpert Klinikums über Krankenhausreform.

Pforzheim. Die grüne Bundestagsabgeordnete Stephanie Aeffner und der Berichterstatter für Krankenhauspolitik der grünen Bundestagsfraktion, Armin Grau, haben sich mit dem Leitungsteam des Siloah St. Trudpert Klinikums über die Pläne zur Krankenhausreform ausgetauscht. „Was die Menschen brauchen, ist eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung vor Ort, wie sie das Siloah St. Trudpert bietet, das rund 40 Prozent der stationären Krankenhausversorgung in der Region abdeckt. Mit der Krankenhausreform wollen wir sicherstellen, dass solche Häuser Finanzierungs- und somit Planungssicherheit erhalten“, so Aeffner.

Nach den ersten Reformvorschlägen der Expertenkommission waren in vielen Krankenhäusern Sorgen über den Erhalt von Klinikstandorten und Versorgungsstrukturen aufgekommen, auch in der Region. Bei der Videokonferenz konnten viele Fragen von Siloah-Direktor Dr. Ulrich Schulze, Verwaltungschef Fabian Dornoff, Chefarzt Dr. Thushira Weerawarna und Verwaltungsratsvize Martin Keppler von den Abgeordneten geklärt und Bedenken zerstreut werden.

Eine wesentliche Neuerung der Reform ist die Abkehr von Fallpauschalen als tragender Finanzierungssäule. Bislang werden Kliniken pro Fall und Patient vergütet – was gerade bei kleineren Häusern einen enormen ökonomischen Druck erzeugt. Die Reform, so Grau, sieht künftig eine leistungsbereichsbezogene Vergütung vor. Konkret bedeutet dies eine am Versorgungsangebot und an der Qualität orientierte Grundfinanzierung. Ein weiteres Kernelement der Reform sei die an die Leistungsbereiche gekoppelte Finanzierung von Vorhaltekosten, erläuterte Grau. So könne sichergestellt werden, dass Krankenhäuser ihrem Versorgungsauftrag unabhängig von ökonomischen Interessen oder Patientenzahl nachkommen können, in dem die Kosten der dafür notwendigen vorgehaltenen Mittel – angefangen beim Fachpersonal bis hin zum medizinischen Gerät – übernommen werden.

Auch Unsicherheiten hinsichtlich der Level-Eingruppierung konnten bei dem Gespräch ausgeräumt werden. Denn inwiefern die sogenannten Level, die sich am Maß der Bandbreite an Versorgungsmöglichkeiten des jeweiligen Krankenhauses orientieren und von der „Grundversorgung“ bis zur „Maximalversorgung“ reichen, auch planerisch umgesetzt werden, liege im Ermessen der Länder. Für die Finanzierung der Kliniken sei dies aber unerheblich. „Es hängt kein Geld am Level“, unterstrich Grau. Aeffner sagte den Siloah St. Trudpert-Verantwortlichen zu, den weiteren Prozess im Kontakt mit dem baden-württembergischen Sozialministerium positiv zu begleiten. Ebenfalls von Dr. Schulze und seinen Kollegen begrüßt wurden die Pläne zur Entbürokratisierung, Digitalisierung und zu mehr Kooperationen zwischen den Gesundheitsversorgern: „In der Krankenhausreform stecken viele Elemente, die für uns in Pforzheim in die richtige Richtung gehen und eine gute Entwicklung bedeuten. Damit können wir weiterhin unserer Arbeit nachgehen, ohne uns unmittelbare Sorgen um die Zukunft machen zu müssen“, so Schulze.