Wir erinnern heute an den Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945, bei dem innerhalb kürzester Zeit mehr Tausende Menschen den Tod fanden. Und wir erinnern uns an alle Menschen weltweit, die Opfer des Terrors der Nationalsozialisten und des von Deutschland entfesselten Vernichtungskriegs wurden. Dieses Gedenken ist wichtig, denn es erinnert uns an die daraus entstandene Verantwortung, dafür Sorge zu tragen, dass sowas nie wieder geschehen darf.
Diese Verantwortung ist gerade heute so aktuell wie seit 1945 nicht mehr. Jede und jeder einzelne steht in der Pflicht, sich dem wieder aufflammenden Faschismus in den Weg zu stellen. Ganz egal ob in Berlin oder Pforzheim, am Arbeitsplatz oder im privaten Umfeld. Wenn eine Partei, die auch hier in Pforzheim bei 20 Prozent in den Umfragen steht, wieder Pläne schmiedet, wie Millionen von Menschen aus dem Land gebracht werden sollen, dann geht uns das alle an.
Denn genauso hat es damals auch begonnen: Zuerst waren Worte, mit denen gegen unliebsame Gruppen gehetzt wurde. Später wurden sie sozial ausgegrenzt, mussten ihre Geschäfte und ihre Wohnungen aufgeben. Dann folgten Taten. Menschen wurden auf offener Straße zu Tode geprügelt, sie wurden eingesperrt und gefoltert, am Schluss in industriellem Maßstab ermordet. Waren es zuerst noch einzelne Gruppen von Menschen, wurden die Feindbilder nach und nach immer mehr. Am Schluss brachte die von Deutschland ausgegangene Gewalt über 75 Millionen Menschen den Tod und stürzte die komplette Welt ins Chaos.
Wenn heute Menschen diese Ideologie wieder salonfähig machen wollen, dann müssen wir uns mit aller Macht dagegenstellen. die vielen Demonstrationen in den letzten Wochen machen mich optimistisch, dass wir die Faschisten wieder dahin bekommen, wo sie hingehören: An den Rand der Gesellschaft. Lasst uns gemeinsam eintreten, für ein friedliches Miteinander in Pforzheim, in Deutschland, in Europa und in der Welt!