Tafel bietet auch Chancen auf Teilhabe

Auch wenn es nicht so sein dürfte – bei vielen Menschen reicht das Geld am Ende des Monats nicht, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Auch in Pforzheim. Rund 1800 Personen in der Stadt gehen regelmäßig in den beiden Pforzheimer Tafelläden einkaufen. Diese werden von der Gesellschaft für Beschäftigung und berufliche Eingliederung (GBE) betrieben. Mit der GBE-Geschäftsführerin Sonja Winter habe ich mich bei der Tafel in der Zeppelinstraße in der Pforzheimer Oststadt getroffen.

Von montags bis freitags können sich die Menschen mit Lebensmitteln eindecken, die von Supermärkten, Bäckereien sowie Privatpersonen gespendet werden. Für die Kund*innen ist die Tafel eine wichtige Versorgungseinrichtung. Gleichzeitig können auf diesem Weg Lebensmittel vor der Mülltonne gerettet werden.

Ausgegeben werden die Waren von Tafel-Leiterin Anke Laschet und ihrem Team. Seit mehr als 20 Jahren ist Laschet Chefin ihres „Herzensprojekts“. Sie macht die Arbeit mit Leidenschaft. Ähnlich geht es vielen der Mitarbeiter*innen ihres 23-köpfigen Teams. In diesem sind viele, die über das Jobcenter in die Arbeitsgelegenheiten (AGH) bei der Tafel vermittelt werden. Für sie bedeutet die Arbeit in der Tafel Teilhabe, Sinnstiftung und Struktur. Gleichzeitig können sie beispielsweise mit Fremdsprachenkenntnissen wichtige Vermittlungsarbeit übernehmen. Einige von ihnen bleiben der Tafel später als Ehrenamtliche erhalten.

Neben den Tafelläden bietet die GBE eine Vielfalt von Angeboten zur Beratung, Qualifizierung und Beschäftigung. Davon profitieren verschiedene Personengruppen, u.a. Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderung oder Zugewanderte. Dank AGH und Teilhabechancengesetz können Menschen mit vielfachen Vermittlungshemmnissen z.B. auf den Wertstoffhöfen, in den Tafelläden oder im Garten- und Landschaftsbauteam wieder langsam Fuß fassen.

Die GBE ist außerdem an drei großen ESF-Bundesprogrammen hier im Wahlkreis beteiligt, dies sind:

  • NIFA plus, das Netzwerk zur beruflichen Teilhabe von Geflüchteten
  • BeraMob, eine mobile Beratung von EU-Zugewanderten
  • WIN.Pf, zur Verbesserung der Lebens- und Beschäftigungssituation von arbeitslosen Menschen in benachteiligten Pforzheimer Quartieren.