Gespräch mit der regionalen Initiative „Runder Tisch Pflege“

Was braucht es für gute Angebote für ambulante und stationäre Pflege? Diese Frage haben wir Grünen-Abgeordneten für Pforzheim und den Enzkreis mit Vertreter*innen der regionalen Initiative „Runder Tisch Pflege“ diskutiert.

Großes Thema ist der Fachkräftemangel. Folgende Punkte sind entscheidend:

  • Gute Arbeitsbedingungen schaffen
  • Qualifizierung/Ausbildung für den Nachwuchs fördern
  • Zuwanderung ermöglichen

Die generalistische Pflegeausbildung sieht die Initiative kritisch, doch die Reform war das Ergebnis eines Dialogs mit der Praxis. 2025 ist eine Evaluierung geplant.

Die Initiative fordert eine einjährige, bundesweit einheitliche Pflegehelfer*innenausbildung. Die Bundesregierung arbeitet an einem Gesetz für eine bundeseinheitliche Pflegeassistenzausbildung, die mit Hauptschulabschluss möglich sein soll.

Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse wurde durch praxisorientierte Kenntnisprüfungen erleichtert. Sprachkenntnisse müssen erst bei der Berufserlaubnis nachgewiesen werden. Das Berufsvalidierungsgesetz soll Menschen ohne formalen Abschluss die Anerkennung praktischer Fähigkeiten ermöglichen.

Wir brauchen Zuwanderung, denn Deutschland fehlen jährlich ca. 400.000 Arbeitskräfte. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz haben wir wichtige Weichen gestellt. Mit dem Chancenaufenthaltsrecht sowie Erleichterungen bei Arbeitsverboten können Geflüchtete besser in den Arbeitsmarkt integriert werden. Auch die Visavergabe wird derzeit digitalisiert.

Die zunehmende Leiharbeit in der Pflege wird kritisch betrachtet, da sie hohe Kosten verursacht, jedoch oft zur Aufrechterhaltung des Betriebs dient. Eine Einschränkung könnte Fachkräfte dazu veranlassen, ihrem Beruf den Rücken zu kehren. Denn für viele bietet die Leiharbeit bessere Rahmenbedingungen. Daher arbeiten wir auch an besseren Bedingungen, um Personal zu halten.

Kommunale Pflegekonferenzen, wie sie das Land BW fördert, gibt es vor Ort bislang nicht. Leistungserbringer, Leistungsträger und Betroffene können sich dafür stark machen.

(Fotos: Lutz/Büro Aeffner)