Über die Entwicklung der verschiedenen Bildungs- und Qualifizierungsangebote beim Internationalen Bund (IB) hat sich die Grünen-Bundestagsabgeordnete Stephanie Aeffner mit Regionalleiterin Liane Bley und ihrem Führungsteam ausgetauscht. Schwerpunkte des Gesprächs waren die Angebote des Jugendmigrationsdienstes sowie die außerbetriebliche Ausbildung in den Lehrwerkstätten des IB. „Bildung ermöglicht Teilhabe, Selbstständigkeit und Chancengerechtigkeit. Investitionen in Bildung sind Investitionen in die Zukunft“, erklärt Aeffner. „Pforzheim ist eine „junge“ Stadt mit einem hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen. Wie gut die Zukunft in Pforzheim aussehen wird, hängt eng damit zusammen, wie die Strukturen und Angebote für Kinder und Jugendliche vor Ort sind. Und diese braucht es jetzt“, so Liane Bley, Regionalleitung des IB in Pforzheim.
Politische Bildung sowie Extremismus- und Rassismusprävention zählen zu den Hauptaufgaben des beim Jugendmigrationsdienst (JMD) angesiedelten Bundesprogramms „Respekt Coaches“. Mehr als 2000 Schüler*innen in der Region wurden bislang erreicht. Der Bedarf sei groß, wie der Sozialarbeiter und Respekt Coach Taoufek Morad berichtete. In den Schulen fehle häufig die Zeit für politische Bildung. „Viele Jugendliche, die bei den Kommunal- und Europawahlen im Juni erstmals wählen durften, waren damit überfordert“, so Taoufek. Dies habe bei vielen zur Protestwahl geführt. Bastian Stamm-Müller, Fachleiter der Abteilung Soziale Arbeit, betonte die Grundbildungsarbeit, die im Programm geleistet werde: „Wir erklären die Grundlagen der Demokratie und wecken bei den Jugendlichen ein Verständnis dafür, dass diese nicht selbstverständlich ist.“
Die Bundesförderung ist unerlässlich für diese Arbeit. Von ihr hängt auch eine halbe Stelle beim JMD ab, die für die Beratung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund entscheidend ist. Aeffner will sich bei den kommenden Haushaltsberatungen für eine Fortführung der Förderung des JMD sowie des Programms Respekt Coaches einsetzen. „Diese Arbeit ist ein wichtiger Baustein für die Demokratiebildung. In diesem Bereich zu sparen, können wir uns nicht leisten, weswegen ich mich für eine weitere Finanzierung einsetzen werde“, so die Grünen-Abgeordnete.
Vom Metallbau bis zur Schneiderei reichen die Berufszweige, in denen Jugendliche mit Unterstützungsbedarf im Auftrag der Agentur für Arbeit und der Jobcenter beim IB ihre außerbetrieblichen Ausbildungen absolvieren. Aktuell werden in den neun Werkstätten rund 150 junge Menschen ausgebildet, wie Odina Ferrari-Bottazzo vom Fachbereich Berufliche Bildung erläuterte. Mehr als 90 Prozent der Absolvent*innen fassen nach Abschluss Fuß auf dem ersten Arbeitsmarkt. Für die Zukunft, so Bley, plane man mit einer Zertifizierung als anderer Leistungsanbieter nach dem Bundesteilhabegesetz eine Ausweitung des Angebots um zwölf Plätze, um auch Menschen mit Behinderung ausbilden und anschließend auf den ersten Arbeitsmarkt vermitteln zu können. Eine Initiative, die Aeffner ausdrücklich unterstützt: „Nur durch Inklusion geben wir den Menschen die Chance auf Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt und einen Lohn, von dem sie leben können.“