Der Ausstieg aus der Kernenergie darf auf keinen Fall infrage gestellt werden

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Anlässlich des 36. Jahrestages der Tschernobyl-Katastrophe erklärt Stephanie Aeffner, grüne Bundestagsabgeordnete für Pforzheim und den Enzkreis:

„36 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl werden aktuell wieder Stimmen laut, die den Stopp oder zumindest die Verzögerung des Atomausstiegs in Deutschland fordern. Als Begründung wird die Unabhängigkeit von russischen Gas- und Kohleimporten angeführt. Diese Forderung ist mit Blick auf die Energieversorgung im kommenden Winter nicht umsetzbar und gefährlich. Laut Prüfung durch das Wirtschaftsministerium ist die Beschaffung von Brennelementen für den kommenden Winter nicht mehr möglich, weil diese auf dem internationalen Markt nicht rechtzeitig verfügbar sind. Zudem bräuchte es umfangreiche sicherheitstechnische Nachrüstung, deren Prüfung und Genehmigungen. Darüber hinaus sind wir auch bei Uran und Nukleartechnik von russischen Importen abhängig.

Der Tschernobyl-Jahrestag ist eine Mahnung: Jedes Atomkraftwerk stellt ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar, weswegen der Ausstieg aus der Kernenergie auf keinen Fall infrage gestellt werden darf. Der Sarkophag des havarierten Atomkraftwerks in Tschernobyl und mit ihm 21.000 Brennelemente waren wochenlang in Händen russischer Soldaten. Das Atomkraftwerk in Saporischschja – das größte Europas – ist es immer noch. Dabei ist klar: Wenn es aufgrund von Bedienfehlern, einem Kühlmittelverlust oder einem längeren Stromnetzausfall zu einer Unterbrechung der Kühlung kommt, droht erneut eine Reaktorkatastrophe.

Die Debatte um Laufzeitverlängerungen ist eine Scheindebatte und löst in absehbarer Zeit keine der Herausforderungen für die Versorgungssicherheit auf dem Strommarkt. Alle Anstrengungen müssen jetzt in den Ausbau der erneuerbaren Energien fließen, um unsere Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu überwinden und eine sichere und saubere Energieversorgung zu gewährleisten. Ziel muss eine unabhängige Energieversorgung sein. Klimaminister Robert Habeck hat dazu jüngst ein umfassendes Gesetzespaket vorgelegt, das vom Kabinett beschlossen wurde. Das schafft die Grundlage, um den Erneuerbaren-Ausbau erheblich zu beschleunigen.“

PRESSEMITTEILUNG 25.04.2022 Stephanie Aeffner MdB