Stephanie Aeffner besucht Solar Promotion GmbH.
Das Pforzheimer Unternehmen veranstaltet weltweit Messen und Konferenzen zur erneuerbaren, dezentralen und digitalen Energiewelt. Die grüne Abgeordnete sprach mit der Geschäftsführung über die Branchenentwicklungen.
Pforzheim. Sicher, nachhaltig und bezahlbar – der Ausbau der erneuerbaren Energien hat bei der Ampel-Koalition hohe Priorität. Bis 2030 sollen 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft stammen. Über die aktuelle Branchensituation im Bereich der Erneuerbaren Energien hat sich die grüne Bundestagsabgeordnete Stephanie Aeffner im Rahmen ihrer Sommertour mit den Geschäftsführern der Solar Promotion GmbH Markus Elsässer und Bernd Porzelius ausgetauscht. Das auf Fachmessen und Konferenzen spezialisierte Pforzheimer Unternehmen veranstaltet mit „The smarter E Europe“ die europaweit größte Plattform für die neue Energiewelt. „Die Energie der Zukunft ist erneuerbar – egal ob in den Bereichen Mobilität, Wohnen oder Wirtschaft. Die Entwicklungen im Bereich der innovativen Energiewirtschaft sind daher essenziell für uns alle“, so die Abgeordnete.
Die Beginne des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1991 zurück, als mit der „Solar 91“ Pforzheims erste Solarmesse in der Stadthalle mit fünf Ausstellern und 300 Teilnehmenden stattfand. Über die Jahre wuchs nicht nur die Zahl der Aussteller und Besucher*innen, auch die thematische Bandbreite erweiterte sich um alle Formen der Erneuerbaren Energien sowie deren Nutzung und Speicherung. 32 Jahre später hat sich um Gründer Elsässer ein global agierendes Unternehmen entwickelt. Die „The smarter E Europe“ auf dem Gelände der Messe München zählte im Juni mehr als 2450 internationale Aussteller und über 106.000 Besucher*innen aus 164 Ländern. Die Innovationsplattform umfasst mit der Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe vier parallel stattfindende Fachmessen. Die Vision, erklärte Elsässer, sei aber über die Jahre dieselbe geblieben: „Eine erneuerbare, dezentrale, digitale und rund um die Uhr verfügbare Energieversorgung.“
Tonangebend bei der Entwicklung von Schlüsseltechnologien, so bedauerten die beiden Geschäftsführer, sei jedoch nicht Deutschland. Während das unter den Vorgängerregierungen unionsgeführte Bundeswirtschaftsministerium kaum in die Erneuerbaren-Energien-Branche investierte, erkannte China das Potenzial und habe sich zum dominierenden Player der Klimaschutztechnologien entwickelt. Auch beim Thema E-Mobilität habe das „Autoland Deutschland“ wertvolle Zeit verstreichen lassen. Dennoch sei auf dem deutschen Markt eine große Aufbruchstimmung auszumachen. „Wir registrieren viel Initiative, weswegen es wichtig ist, die Prozesse weiter voranzutreiben“, so Porzelius. Elementar sei dabei ein neues Strommarktdesign, dass Anreize für die nötige Flexibilisierung setze, um Energie bestmöglich und somit kostengünstig nutzen sowie maximal von den Wertschöpfungseffekten profitieren zu können. Gleichzeitig müssten die Entscheidungsträger anerkennen, dass Wasserstoff in vielen Bereichen kurz- und mittelfristig nicht die Lösung sei, denn: „Grüner Wasserstoff wird auf absehbare Zeit nicht in ausreichender Menge verfügbar sein“, unterstrich Elsässer. Auch beim Heizen sei er keine Alternative, ergänzte Aeffner, denn durch die bisherigen Netze könne kein Wasserstoff geleitet werden. Darüber hinaus sei die Erzeugung von Wasserstoff mit Strom um ein Vielfaches teurer als die direkte Nutzung von Strom – mit Negativfolgen für die Verbraucher*innen. Sein Einsatz müsse daher auf die Bereiche beschränkt werden, in denen keine Batterien eingesetzt werden können. Die Erzählung der Technologieoffenheit verzögere wegweisende Entscheidungen und riskiere den Wohlstandsverfall.
Dazu Aeffner: „Die erneuerbaren Energien sind Schüsseltechnologien, bei denen Deutschland sich im globalen Wettbewerb nicht abhängen lassen darf. Dafür braucht es eine Politik, die die Rahmenbedingungen schafft, um den Industriestandort Deutschland zu sichern, den Wohlstand zu erhalten und die Energie nachhaltig und vor allem bezahlbar macht. Genau für diese setzen wir Grüne uns vehement ein. So fördern wir mit der Novelle des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes als Ampel-Koalition den massiven Ausbau von Wind- und Solaranlagen. Unser Ziel ist klar: Deutschland soll bis 2045 klimaneutral sein, deshalb gilt für uns Grüne in unserer Politik weiter volle Kraft für die Erneuerbaren!“
PRESSEMITTEILUNG 25.08.2023