Regionale Gesundheitsversorgung im Fokus

Die grüne Bundestagsabgeordnete Stephanie Aeffner (vorne) und die Grüne Liste Neuenbürg-Gemeinderätin sowie Grüne Kreisrätin Christine Danigel (Zweite von links) im Austausch mit dem Leitungsteam des RKH Krankenhauses Neuenbürg. (Foto: Lutz/Büro Aeffner).
Die grüne Bundestagsabgeordnete Stephanie Aeffner (vorne) und die Grüne Liste Neuenbürg-Gemeinderätin sowie Grüne Kreisrätin Christine Danigel (Zweite von links) im Austausch mit dem Leitungsteam des RKH Krankenhauses Neuenbürg. (Foto: Lutz/Büro Aeffner).

Über aktuelle Vorhaben und Herausforderungen des RKH Krankenhauses Neuenbürg hat sich die grüne Bundestagsabgeordnete Stephanie Aeffner mit dem Leitungsteam um den Regionaldirektor der RKH Enzkreis-Kliniken Fabian Bunzel ausgetauscht. Schwerpunkte des Gesprächs waren die Pläne zur Krankenhausstrukturreform, die Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung sowie der geplante Ausbau der ambulanten Versorgung. „Als Ampel-Koalition wollen wir für die Menschen eine qualitativ hochwertige Krankenhausversorgung, die bedarfsgerecht und wohnortnah zugänglich ist. Mit der Krankenhausstrukturreform schaffen wir Kliniken, in denen Patient*innen und Personal im Mittelpunkt stehen. Für die Krankenhäuser bedeutet sie einen Ausbruch aus dem ökonomischen Hamsterrad, an dessen Stelle ein verlässliches und qualitätsorientiertes Finanzierungssystem rückt“, erklärt Aeffner.

Wie viele Krankenhäuser schlossen auch die RKH Enzkreis-Kliniken das Vorjahr mit einem Defizit ab. Die Finanzierung gestalte sich angesichts steigender Kosten trotz hoher Patient*innen-Auslastung zunehmend schwierig, wie Bunzel erklärte. Die Versorgungsschwerpunkte am Standort Neuenbürg lägen mit dem Süddeutschen Rheumazentrum auf der Rheumatologie sowie mit dem Gelenkzentrum Schwarzwald auf der Orthopädie. Einen erheblichen Anteil der Patient*innen verzeichneten aber auch die Medizinische Klinik sowie das im Haus angesiedelte Medizinische Versorgungszentrum (MVZ). „Das zeigt: Der Standort ist für die Grundversorgung der Region wichtig“, unterstrich der Regionaldirektor im Gespräch mit Aeffner und der Neuenbürger Grüne Liste-Stadträtin sowie Kreisrätin Christine Danigel, die die Abgeordnete zu dem Termin begleitet hatte. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem RKH Krankenhaus Mühlacker und den dort angesiedelten Fachbereichen sowie weiteren RKH Klinik-Standorten könnten die Patient*innen innerhalb des Verbunds über Landkreisgrenzen hinweg umfassend versorgt werden. Neben der stationären Behandlung mit aktuell 82 Betten forciere man den Ausbau der ambulanten Versorgung. Wortwörtlich begrenzt werde dieses Vorhaben jedoch durch die räumlichen Kapazitäten – sowohl am Standort Neuenbürg als auch in Mühlacker. Der anvisierte Neubau anstelle des historischen Gebäudes könne in Neuenbürg den nötigen Platz schaffen, wie Bunzel ausführte.

Neben der Raumnot stelle vor allem der Fachkräftemangel die Klinik vor Herausforderungen. Zwar bilde man an allen Klinik-Standorten aus, doch die Nachfrage nehme zunehmend ab, wie der Pflegedirektor der RKH Enzkreis-Kliniken Dirk Geißler erklärte. Um dem zu begegnen, rekrutiere man seit nunmehr drei Jahren mithilfe einer Agentur examiniertes Pflegepersonal im Ausland. Und das sehr erfolgreich: Rund 50 Mitarbeiter*innen von den Philippinen seien so inzwischen gewonnen und auch gehalten worden. Mit zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten und vielfältigen Angebote wie flexible Arbeitszeitmodelle – insbesondere für Pflegekräfte nach der Elternzeit, um eine gute Vereinbarkeit für Familie und Beruf zu ermöglichen, und einem noch in der Konzipierung befindendem Pilotprojekt zur Vier-Tage-Woche ergreife man verschiedene Maßnahmen, um sich beim harten Wettbewerb um Fachkräfte als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.

Für Aeffner macht das Gespräch abermals die Notwendigkeit der von der Ampel-Koalition geplanten Krankenhausstrukturreform deutlich: „Es steht außer Frage, dass der ländliche Raum eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung braucht. Wichtig ist dabei, dass allen Patient*innen wohnortnah die fachliche Behandlung ermöglicht wird, derer sie bedürfen. Deshalb ist nicht allein die Anzahl der Krankenhäuser für die Daseinsvorsorge entscheidend, sondern auch, dass die verschiedenen medizinischen Fachrichtungen über die jeweiligen Klinikstandorte so verteilt sind, dass sie für die Patienten unabhängig vom Wohnort gut erreichbar sind.“