Ein offenes Ohr für die Sorgen anderer

Stephanie Aeffner besucht die Telefonseelsorge Nordschwarzwald / In dem Verein engagieren sich rund 80 Ehrenamtliche

Pforzheim/Enzkreis/Nordschwarzwald. Über Sorgen sprechen, eine freundliche Stimme hören, ernst genommen werden – mit diesen Bedürfnissen wenden sich Menschen in Krisensituationen an die Telefonseelsorge Nordschwarzwald. Bei einem Gespräch rund um das Ehrenamt hat sich die grüne Bundestagsabgeordnete Stephanie Aeffner mit Leiter Ulrich Weber sowie Teilen des Teams über die Arbeit des Vereins ausgetauscht. „Menschen in Krisen beizustehen, ist keine einfache Aufgabe. Ich bewundere den Einsatz und die Kraft, die die Ehrenamtlichen bei der Unterstützung Hilfsbedürftiger aufbringen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag“, erklärt Aeffner.

Seit 51 Jahren besteht das Angebot, bei dem sich rund 80 Ehrenamtliche am Telefon, im Chat oder per E-Mail für jene Zeit nehmen, die in schwierigen Situationen Beistand suchen. Als eine von sieben badischen Stellen deckt die Telefonseelsorge Nordschwarzwald einen Bereich von Kraichtal bis Alpirsbach ab. Die Nachfrage, so berichtete Weber, wachse seit Jahren kontinuierlich und übersteige das, was das Team aktuell leisten könne. Mit einem zweiten Standbein in Freudenstadt will der Verein daher wachsen und noch mehr Ehrenamtliche für die Arbeit gewinnen. Finanziert wird die Telefonseelsorge hauptsächlich von kirchlichen Mitteln, daneben tragen die Landkreise Enzkreis, Calw und Freudenstadt sowie die Stadt Pforzheim das Angebot. Auch ein eigener Förderverein akquiriert Spenden für die Aus- und Weiterbildung der Ehrenamtlichen. Dennoch stellt die Finanzierung der Strukturen den Verein immer wieder vor Herausforderungen. Da die Arbeit einen Schwerpunkt im Bereich Prävention habe, so Weber, wäre auch eine staatliche Förderung wünschenswert.

Vor dem ersten Einsatz, so Weber, werden die Ehrenamtlichen intensiv geschult und auch nach der Ausbildung finden regelmäßig Fortbildungen und Supervisionen statt. Diese stetige Begleitung, so die Ehrenamtlichen, sei maßgeblich für ihr oft jahrelanges Engagement: „Wir werden zu keinem Zeitpunkt alleine gelassen, das stärkt uns“, unterstreicht Andrea Öhlke, Vorsitzende des Mitarbeiter*innenausschusses. Gleichzeitig motiviere die Erfahrung der Selbstwirksamkeit, die Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung sowie das Teamgefühl zu dieser Arbeit. Für Aeffner macht das deutlich: „Ehrenamtliche brauchen Unterstützung, damit ihr Engagement erfolgreich und von Dauer sein kann. Mit der Engagement-Strategie will die Ampel-Regierung Rahmenbedingungen schaffen, um ehrenamtlich tätige Menschen zu stärken.“

PRESSEMITTEILUNG 04.12.023